Ich sehe aktuell zwei sich bildende soziale, kulturell aktive bzw. rezipierende und wirtschaftlich konsumierende Gruppen in der Gesellschaft:
Auf der einen Seite die "Kulturell Kreativen" (vgl. Paul Ray / Sherry Ruth Anderson: The Cultural Creatives, Harmony Books 2000), die pragmatisch mit den Gegebenheiten umgehen, sich eigene Nischen suchen und Spielräume schaffen, in denen sie ihre Werte von Solidarität, Individualimus, Glokalismus (global reisen, lokal leben, glokal handeln), nachhaltigen Konsum und progressiv-konservativer politischer Einstellung (progressiv: gewollt sind grundlegende Reformen, konservativ: gewollt ist aber auch der Sozialstaat) ausführen und praktizieren.
Dieser Gruppe steht auf der anderen Seite die der enttäuschten Moderne-Verlierer gegenüber, die zwar auch relativ pragmatisch auf Gegebenheiten reagiert, diese jedoch nicht in dem Sinne überblickt, daß sie sich ihre Nische suchen, sondern passiv dort verbleiben, wo sie nach beruflicher Sozialisation stehen. Sie leben lokal, reisen regional und handeln national. Sie konsumieren nur das Billigste, bevorzugen aber ein Hobby, das sie mit immenser Geldausstattung verfolgen. Ihre politische Einstellung ist ebenfalls konservativ-progressiv, aber mit veränderten Vorzeichen: Sie zählen auf den Sozialstaat, sind aber nicht zu irgendeiner Reform bereit, die sie selbst betrifft. Bei Wahlen sind sie bis zum letzten Moment wechselfreudig, kurzfristig denkend und lassen sich führen.
Im Gegensatz zu Erstgenannten, die potentiell oder tatsächlich führen.
So unterstützen erstere Aktivitäten wie die Global Marshall Plan Initiative oder Deine Stimme gegen Armut, letztere RTL2 und ebay.
Beide Gruppen kommen gemeinhin gut miteinander aus (solange eine externe Mobilisierung der zweiten Gruppierung ausbleibt), Konflikte ereignen sich nur in peripheren Schauplätzen wie Fantum für Musik oder Sport.
Sie begegnen sich in der Familie oder im Supermarkt, gelegentlich noch auf der Fußballtribüne (wobei letztere dort immer weniger, erstere immer mehr werden) oder bei RyanAir.
Regiert werden beide noch von 68ern, deren Gegnern und Vorgängern, sie sitzen jedoch schon in der 2. Reihe der Macht, im Bundestag oder im Vorstand - bereit für den Sprung nach vorn.
Es wird gut werden,
Chris
Dienstag, September 20, 2005
Mittwoch, September 14, 2005
Anstössig
Wer nie anstössig war, hat auch nie Anstösse gegeben.
So oft schon war ich anstössig, ich bezeichnete das immer als provokant, provozierend.
In jeder Organisation, gar in der Familie, im Freundeskreis provozierte ich so oft, mit Worten, Taten, Dingen.
Habe ich aber auch Anstösse gegeben? Sicher, im Job ne Menge. In der Familie auch. Zum Teil auch im Freundeskreis. Aber auch die richtigen?
Gilt dieser Umkehrschluß?
Es wird etwas Gutes,
Chris
So oft schon war ich anstössig, ich bezeichnete das immer als provokant, provozierend.
In jeder Organisation, gar in der Familie, im Freundeskreis provozierte ich so oft, mit Worten, Taten, Dingen.
Habe ich aber auch Anstösse gegeben? Sicher, im Job ne Menge. In der Familie auch. Zum Teil auch im Freundeskreis. Aber auch die richtigen?
Gilt dieser Umkehrschluß?
Es wird etwas Gutes,
Chris
Dienstag, September 13, 2005
Basics
Drei GrundSätze:
Der Vergleich zerstört das Glück.
Das Glück folgt der Entschiedenheit.
Allein die Freiheit macht verantwortlich.
Der Vergleich zerstört das Glück.
Das Glück folgt der Entschiedenheit.
Allein die Freiheit macht verantwortlich.
Sonntag, September 11, 2005
Letzter Satz zum letzten Job
Durch meinen Weggang und meine Kündigung bin ich vom Weg abgekommen, vom Karriere-Weg, aber: Ich bin nicht auf der Strecke geblieben!
Es wird etwas Gutes,
Chris
Es wird etwas Gutes,
Chris
Donnerstag, September 08, 2005
Vermittler
Neulich morgen in der örtlichen Agentur für Arbeit:
Ich beantrage mit meinem Businessplan Überbrückungsgeld.
Mein Ansprechpartner schlief noch.
Die Kollegin wünschte mir viel Glück in der Selbständigkeit mit der Arbeit, die nun käme.
Ich sagte, ich hätte die letzten Monate auch gearbeitet.
Sie sagte, das höre sie gar nicht gerne.
Ich beantrage mit meinem Businessplan Überbrückungsgeld.
Mein Ansprechpartner schlief noch.
Die Kollegin wünschte mir viel Glück in der Selbständigkeit mit der Arbeit, die nun käme.
Ich sagte, ich hätte die letzten Monate auch gearbeitet.
Sie sagte, das höre sie gar nicht gerne.
Mittwoch, August 31, 2005
31. Juli 2013
Chris’ Szenario
ES IST DER 31.7.2013, ich werde wach durch fluffige Beats und den ersten Sonnenstrahl aus dem Fenster. Ich gehe kurz auf den Balkon, strecke mich, ziehe meine Sportsachen an, wecke meinen 8-jährigen Sohn und wir gehen beide aus unserem Haus. Er auf Inlinern, ich jogge, dabei höre ich ihn spanische Vokabeln ab. Wir holen Brötchen und duschen zuhause, ich stecke mich in meinen Anzug, wie immer in ein weißes Hemd, ich mache Frühstück und wecke dabei meine Frau. Mein Sohn hilft meiner Tochter, 6, beim Packen und wir frühstücken zu fünft, mit dem argentinischen Au-pair-Mädchen. Wir besprechen den Tag, unsere Pläne und das kommende Wochenende in Tasmanien mit Freunden aus Ecuador und Deutschland. Verabschiedung, Verabredung für den Abend und ich nehme den 1l-Smart für die Fahrt ins Büro in einem anderen, zentraleren Vorort von Sydney/Kapstadt/San Diego.
Das von mir eingerichtete Büro stelle ich schnell um, was leicht ist, da die Möbel Rollen haben. Die langen Holzdielen durch die Räume machen das ganze sehr groß, obwohl die Zimmer nicht riesig sind. Luft strömt leise durch die geöffneten Fenster, durch den Medienraum, die Cafeteria/den Meetingraum und die beiden Arbeitszimmer von mir und meiner Assistentin sowie den beiden Projektbeauftragten. Die sind heute unterwegs, einer in Neuseeland, einer auf den Philippinen, eine Telefonkonferenz gibt Raum für unsere News und Abstimmungen. Danach checke ich telefonisch noch meine heutigen drei Termine, buche im Internet einen weiteren Teil meiner Reise nach Zentralasien übernächste Woche.
Dorthin möchte ich als EU-Beauftragter für den Export und die Entwicklung elektronischer Musikkultur für die Durchführung mehrerer Konferenzen zum Thema des Senior-Coachings – ältere erfahrene Menschen begleiten junge Menschen im Austausch ihrer Musik, die inzwischen als Kreativitätsquelle und positiver Grundton eines neuen Weltbürgertums genutzt wird. Nachdem ich dazu einige Gedanken in das Laptop gehackt habe, trinke ich einen Kaffee mit meiner Assistentin, die mir von ihrem großen privaten Projekt – dem Verfassen eines Buches – erzählt.
Auf meinem Weg zu unserem nächsten Event an der Oper zum Thema „Streetwear und Medizin“ gebe ich meiner Assistentin telefonisch noch einen Tipp für ihr Buchcover, den ich vergaß ihr zu sagen. Der Aufbau läuft gut, die Techniker sind fleissig, es klappt soweit alles, bis ich per Videomessage auf meinem Handy die Absage eines DJ-Kollektivs erhalte. Das, denke ich, ist die Chance für die beiden jungen Vietnamesen, ihre Werke hier vorzustellen. Sie stimmen telefonisch spontan zu. Zum Lunch treffe ich mich dann mit dem Kulturbeauftragten Malaysias, wir planen ein Event mit dem Berliner Synphonieorchester und den DJs Carl Cox, Richie Hawtin und Sven Väth in Kuala Lumpur in vier Monaten. Das Sushi ist genial. Wir kombinieren das Ereignis mit einem Radrennen und einigen Stars, die unentgeltlich für ein Krankenhausprojekt mitradeln und ihre Fahrräder danach versteigern dürfen. Nach diesem Meeting, bei dem mein Gast Bedenken wegen eines deutschen Kulturimperialismus zugibt, die ich unter Hinweis auf das Ausgangsmaterial für die Kompositionen und die Beteiligung Einheimischer zerstreuen kann, setze ich mich mit dem Notebook ans Wasser und plane letzte Einzelheiten für das kommende private Wochenende.
Bei einem kurzen Treffen mit einem Journalisten gebe ich zu, daß es hier vor Ort bei unserem letzten Event weniger um Inhalte als um Genuß für die anwesenden Kinder und Erwachsenen ging. Per Videokonferenz führe ich die Abschlußbesprechung einer weiteren zurückliegenden Veranstaltung in Tikrit mit dem irakischen Kulturminister durch. Meine Kollegen freuen sich mit mir über das Lob, wir geben uns danach noch mal offen Feed-back. Der Herr Minister meinte noch, daß unser Austausch sehr fruchtbar für ihn und die Gäste gewesen sei.
Danach steht – wieder im Büro – das Wochenmeeting mit dem EU-Außenminister – Joschka Fischer im letzten Jahr seiner Amtszeit – an. Er fragt nach Ergebnissen und Planungen, die ich ihm nenne. Er gibt noch einen Tipp für den neuen gesamt-koreanischen Kulturattachée in Brüssel, den ich ebenfalls in zwei Wochen in Seoul treffen werde. Wir freuen uns insbesondere über die Aufnahme unserer Aktivitäten ins ASEAN-Jahrbuch, in dem die Bedeutung kultureller Kooperationen im Umfeld elektronischer Musik hervorgehoben wird. Nachdem ich das Gesprächsprotokoll an meine Kollegen mailte, diskutiere ich noch mit meiner Assistentin über ihren respektablen Vorschlag der Kombination von Verteilungsgerechtigkeit und Musikkultur, den ich sie bitte auszuarbeiten. Dabei sichere ich ihr Verschwiegenheit und Vertrauen zu, wie ich es von Joschka für meine Idee eines UNO-DJ-Gipfels erhielt und erhalte, bis die nötigen Vorgespräche gelaufen sind.
Nun aber schnell meinen Sohn abholen, wir wollen noch gemeinsam seinen Gemüsegarten pflegen. Danach grillen wir zu fünft Lachssteaks, Gemüse und Kartoffeln, sprechen viel in der Familie (meine Tochter fragt u.a. nach der Entstehung, Anfand und Ende der Love Parade, die ich ihr erkläre) und die Kinder gehen ins Bett. Meine Frau und ich genießen noch ein Glas Wein mit neuen Beats aus Mexiko im Garten, nachdem wir beide uns in unsere Freizeitkleidung packten. Diese zwei Stunden gemeinsamen Redens und Telefonierens sind uns sehr wichtig, bevor wir uns fertigmachen und zusammen ins Bett gehen. Wir kuscheln, lesen und dann schlafe ich ein.
Meine größte Hürde der letzten zehn Jahre war die Ernennung zum EU-Beauftragten. Ich erhielt sie dadurch, daß ich beim Treffen in Tel Aviv vor vier Jahren überzeugend den Regierungsvertretern zeigte, wie positiv und produktiv in sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Perspektive ein gemeinsamer Ansatz der Entwicklung und des Exports elektronischer Musikkultur für eine Weltbürger- oder zumindest europäischen Identität sein wird.
ES IST DER 31.7.2013, ich werde wach durch fluffige Beats und den ersten Sonnenstrahl aus dem Fenster. Ich gehe kurz auf den Balkon, strecke mich, ziehe meine Sportsachen an, wecke meinen 8-jährigen Sohn und wir gehen beide aus unserem Haus. Er auf Inlinern, ich jogge, dabei höre ich ihn spanische Vokabeln ab. Wir holen Brötchen und duschen zuhause, ich stecke mich in meinen Anzug, wie immer in ein weißes Hemd, ich mache Frühstück und wecke dabei meine Frau. Mein Sohn hilft meiner Tochter, 6, beim Packen und wir frühstücken zu fünft, mit dem argentinischen Au-pair-Mädchen. Wir besprechen den Tag, unsere Pläne und das kommende Wochenende in Tasmanien mit Freunden aus Ecuador und Deutschland. Verabschiedung, Verabredung für den Abend und ich nehme den 1l-Smart für die Fahrt ins Büro in einem anderen, zentraleren Vorort von Sydney/Kapstadt/San Diego.
Das von mir eingerichtete Büro stelle ich schnell um, was leicht ist, da die Möbel Rollen haben. Die langen Holzdielen durch die Räume machen das ganze sehr groß, obwohl die Zimmer nicht riesig sind. Luft strömt leise durch die geöffneten Fenster, durch den Medienraum, die Cafeteria/den Meetingraum und die beiden Arbeitszimmer von mir und meiner Assistentin sowie den beiden Projektbeauftragten. Die sind heute unterwegs, einer in Neuseeland, einer auf den Philippinen, eine Telefonkonferenz gibt Raum für unsere News und Abstimmungen. Danach checke ich telefonisch noch meine heutigen drei Termine, buche im Internet einen weiteren Teil meiner Reise nach Zentralasien übernächste Woche.
Dorthin möchte ich als EU-Beauftragter für den Export und die Entwicklung elektronischer Musikkultur für die Durchführung mehrerer Konferenzen zum Thema des Senior-Coachings – ältere erfahrene Menschen begleiten junge Menschen im Austausch ihrer Musik, die inzwischen als Kreativitätsquelle und positiver Grundton eines neuen Weltbürgertums genutzt wird. Nachdem ich dazu einige Gedanken in das Laptop gehackt habe, trinke ich einen Kaffee mit meiner Assistentin, die mir von ihrem großen privaten Projekt – dem Verfassen eines Buches – erzählt.
Auf meinem Weg zu unserem nächsten Event an der Oper zum Thema „Streetwear und Medizin“ gebe ich meiner Assistentin telefonisch noch einen Tipp für ihr Buchcover, den ich vergaß ihr zu sagen. Der Aufbau läuft gut, die Techniker sind fleissig, es klappt soweit alles, bis ich per Videomessage auf meinem Handy die Absage eines DJ-Kollektivs erhalte. Das, denke ich, ist die Chance für die beiden jungen Vietnamesen, ihre Werke hier vorzustellen. Sie stimmen telefonisch spontan zu. Zum Lunch treffe ich mich dann mit dem Kulturbeauftragten Malaysias, wir planen ein Event mit dem Berliner Synphonieorchester und den DJs Carl Cox, Richie Hawtin und Sven Väth in Kuala Lumpur in vier Monaten. Das Sushi ist genial. Wir kombinieren das Ereignis mit einem Radrennen und einigen Stars, die unentgeltlich für ein Krankenhausprojekt mitradeln und ihre Fahrräder danach versteigern dürfen. Nach diesem Meeting, bei dem mein Gast Bedenken wegen eines deutschen Kulturimperialismus zugibt, die ich unter Hinweis auf das Ausgangsmaterial für die Kompositionen und die Beteiligung Einheimischer zerstreuen kann, setze ich mich mit dem Notebook ans Wasser und plane letzte Einzelheiten für das kommende private Wochenende.
Bei einem kurzen Treffen mit einem Journalisten gebe ich zu, daß es hier vor Ort bei unserem letzten Event weniger um Inhalte als um Genuß für die anwesenden Kinder und Erwachsenen ging. Per Videokonferenz führe ich die Abschlußbesprechung einer weiteren zurückliegenden Veranstaltung in Tikrit mit dem irakischen Kulturminister durch. Meine Kollegen freuen sich mit mir über das Lob, wir geben uns danach noch mal offen Feed-back. Der Herr Minister meinte noch, daß unser Austausch sehr fruchtbar für ihn und die Gäste gewesen sei.
Danach steht – wieder im Büro – das Wochenmeeting mit dem EU-Außenminister – Joschka Fischer im letzten Jahr seiner Amtszeit – an. Er fragt nach Ergebnissen und Planungen, die ich ihm nenne. Er gibt noch einen Tipp für den neuen gesamt-koreanischen Kulturattachée in Brüssel, den ich ebenfalls in zwei Wochen in Seoul treffen werde. Wir freuen uns insbesondere über die Aufnahme unserer Aktivitäten ins ASEAN-Jahrbuch, in dem die Bedeutung kultureller Kooperationen im Umfeld elektronischer Musik hervorgehoben wird. Nachdem ich das Gesprächsprotokoll an meine Kollegen mailte, diskutiere ich noch mit meiner Assistentin über ihren respektablen Vorschlag der Kombination von Verteilungsgerechtigkeit und Musikkultur, den ich sie bitte auszuarbeiten. Dabei sichere ich ihr Verschwiegenheit und Vertrauen zu, wie ich es von Joschka für meine Idee eines UNO-DJ-Gipfels erhielt und erhalte, bis die nötigen Vorgespräche gelaufen sind.
Nun aber schnell meinen Sohn abholen, wir wollen noch gemeinsam seinen Gemüsegarten pflegen. Danach grillen wir zu fünft Lachssteaks, Gemüse und Kartoffeln, sprechen viel in der Familie (meine Tochter fragt u.a. nach der Entstehung, Anfand und Ende der Love Parade, die ich ihr erkläre) und die Kinder gehen ins Bett. Meine Frau und ich genießen noch ein Glas Wein mit neuen Beats aus Mexiko im Garten, nachdem wir beide uns in unsere Freizeitkleidung packten. Diese zwei Stunden gemeinsamen Redens und Telefonierens sind uns sehr wichtig, bevor wir uns fertigmachen und zusammen ins Bett gehen. Wir kuscheln, lesen und dann schlafe ich ein.
Meine größte Hürde der letzten zehn Jahre war die Ernennung zum EU-Beauftragten. Ich erhielt sie dadurch, daß ich beim Treffen in Tel Aviv vor vier Jahren überzeugend den Regierungsvertretern zeigte, wie positiv und produktiv in sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Perspektive ein gemeinsamer Ansatz der Entwicklung und des Exports elektronischer Musikkultur für eine Weltbürger- oder zumindest europäischen Identität sein wird.
Dienstag, August 30, 2005
Satz des Tages
Das war mitnichten eine bloß zeitweilige Bekanntschaft!
Aus "Mein New York" von Paul Auster, Seite 44.
Aus "Mein New York" von Paul Auster, Seite 44.
Montag, August 22, 2005
Sascha Liebermann
Zitat des Frankfurter Sozialwissenschaftlers Sascha Liebermann in "Lohn der Angst" von Wolf Lotter in Brand Eins, 7/07, S. 56:
"Die Arbeitslosigkeit ist das Resultat eines riesigen Erfolges - des gelungenen Projektes, mit immer weniger Arbeit immer mehr zu produzieren. Und es ist doch ganz klar, dass wir nur einen Mechanismus brauchen, damit möglichst viele davon profitieren. Sehen Sie mal, was wir mit jungen Menschen machen: Der Druck, der auf Jugendlichen lastet, ist der Feind jedes Wagnisses. Die werden von allen Seiten angelabert, dass sie sich einen der wenigen noch verfügbaren Vollerwerbs-Arbeitsplätze erkämpfen sollen. Deshalb riskieren sie nichts. Sie haben Angst, unter die Räder zu kommen."
Es kommt nicht darauf an, wieder Vollbeschäftigung als Lösung aller Probleme zu verfolgen und irgendwie dadurch das System weiterlaufen zu lassen. "Die Frage lautet: Wie kriegen wir ein System hin, bei dem die ungeheuren Möglichkeiten der Automation ihren Nutzen entfalten? Statt Milliarden an Steuergeldern und praktisch alle Energie auf die sinnlose Debatte um den Erhalt der Vollbeschäftigungsgesellschaft zu lenken, wäre es dringlicher, die Grundlagen einer sozialen Grundsicherung für alle auszuarbeiten."
"Die Arbeitslosigkeit ist das Resultat eines riesigen Erfolges - des gelungenen Projektes, mit immer weniger Arbeit immer mehr zu produzieren. Und es ist doch ganz klar, dass wir nur einen Mechanismus brauchen, damit möglichst viele davon profitieren. Sehen Sie mal, was wir mit jungen Menschen machen: Der Druck, der auf Jugendlichen lastet, ist der Feind jedes Wagnisses. Die werden von allen Seiten angelabert, dass sie sich einen der wenigen noch verfügbaren Vollerwerbs-Arbeitsplätze erkämpfen sollen. Deshalb riskieren sie nichts. Sie haben Angst, unter die Räder zu kommen."
Es kommt nicht darauf an, wieder Vollbeschäftigung als Lösung aller Probleme zu verfolgen und irgendwie dadurch das System weiterlaufen zu lassen. "Die Frage lautet: Wie kriegen wir ein System hin, bei dem die ungeheuren Möglichkeiten der Automation ihren Nutzen entfalten? Statt Milliarden an Steuergeldern und praktisch alle Energie auf die sinnlose Debatte um den Erhalt der Vollbeschäftigungsgesellschaft zu lenken, wäre es dringlicher, die Grundlagen einer sozialen Grundsicherung für alle auszuarbeiten."
Es ist alles egal. Es gilt nur noch, womit man durchkommt.
Gestern abend führte ich ein langes Gespräch mit meiner Lebensgefährtin auch über zwei uns ehemals nahestenden und einen immer noch begleitenden Menschen, die nach der Prämisse leben, auf unterschiedliche Weise: Es ist alles egal. Es gilt nur, womit man durchkommt. (Zitat Peter Lau, Brand Eins 7/07, Seite 87)
Von den beiden erstgenannten Menschen haben wir uns distanziert, ehe wir wirklich verstanden, warum. Bei der dritten Person fällt uns dies seit einiger Zeit auf, sie lebt jedoch noch nicht durch und durch oder nicht in Ganzem nach diesem Motto.
Alle drei agieren mitunter nach einer in unserer Umgebung grassierenden Regel und erlauben sich alles, was die Umwelt erlaubt, ohne Rücksicht auf dieselbe, ohne Blick auf Mitmenschen oder Moral. Da ist der eine, der blendet und sich mit fremden Federn schmückt, sich durchgemogelt hat bis nach oben und dabei menschlich ein Versager ist. Da ist ein anderer, der ohne Rücksicht auf irgendetwas oder irgendjemanden agiert, zerstört, hochintelligent dabei und dadurch auch gefährlich.
Und wir nehmen immer uns in den Blick, ob es Situationen gab, in denen wir ähnlich handelten.
Und trotzdem: Es wird etwas Gutes,
Chris
Von den beiden erstgenannten Menschen haben wir uns distanziert, ehe wir wirklich verstanden, warum. Bei der dritten Person fällt uns dies seit einiger Zeit auf, sie lebt jedoch noch nicht durch und durch oder nicht in Ganzem nach diesem Motto.
Alle drei agieren mitunter nach einer in unserer Umgebung grassierenden Regel und erlauben sich alles, was die Umwelt erlaubt, ohne Rücksicht auf dieselbe, ohne Blick auf Mitmenschen oder Moral. Da ist der eine, der blendet und sich mit fremden Federn schmückt, sich durchgemogelt hat bis nach oben und dabei menschlich ein Versager ist. Da ist ein anderer, der ohne Rücksicht auf irgendetwas oder irgendjemanden agiert, zerstört, hochintelligent dabei und dadurch auch gefährlich.
Und wir nehmen immer uns in den Blick, ob es Situationen gab, in denen wir ähnlich handelten.
Und trotzdem: Es wird etwas Gutes,
Chris
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